Australien – Was isst man hier?
Nun gut, nach Thailand, also nach sämtlichen
Varianten von Curries, anderen etwas scharfen Köstlichkeiten wie zum Beispiel
das wahrscheinlich berühmteste Gericht Thailands – das Pad Thai, (Nudel mit
Nüssen, Sojasprossen und Ei) kommt jetzt Australien.
Zuerst dachte ich, man hat sich nach einem Monat
schön langsam satt gegessen vom Thai – Food, sobald man aber in Australien
ankommt, sehnt man sich geradezu nach dem Ein-Euro-Essen.
Denn zugegeben, wer von Bangkok nach Sydney fliegt,
erlebt zuerst mal einen kleinen oder doch etwas größeren Preisschock. Wie sich
deshalb auch meine Reisegewohnheiten etwas änderten, steht auf dem Blog in der
Website.
Das heißt jetzt also, ab nun wird wieder selbst
gekocht, denn in Australien sind sämtliche Hostels mit mehr oder weniger guten
Küchen ausgestattet, wo man seiner kulinarischen Kreativität freien Lauf lassen
kann. Man findet sozusagen hier die Jamie Olivers unter den Backpackern, welche
sich bewegend zur Musik einen leckeren Mediterranen Avocado-Stampf zubereiten,
es gibt aber auch die „zu-kleinen-Kochtopf-für-Spaghetti“ Köche, wo dann
einfach eine Hälfte der Nudeln noch hart ist, während die andere Hälfte bereits
mehr als fertig ist.
Nach meinem ersten Supermarkt – Einkauf stand ich
allerdings auch mit den jeweils billigsten Sachen da, also Eier, Toastbrot,
Milch, Schinken und Käse.
Nach meinem vierten Schinken-Käse Toast war aber
klar – das wird vielleicht etwas zu einfältig für ein Monat.
Nun begann also die Challenge – Was tun mit Toastbrot
und Eiern?
Jede Menge:
French Toast oder so ähnlich…
Alles begann mit der Idee French-Toast auf süße Art,
also Toastbrot in einen Mix aus Eiern, Milch und Zucker tunken und in Butter
heraus braten, wer hat, kann auch noch Zimt dazugeben.
Schmeckt dann eigentlich ähnlich wie der
Kaiserschmarrn, schmiert man dann zwischen zwei Toastscheiben noch etwas
Marmelade, die man gerade findet, hat man fast so etwas wie „Pofesen“.
Diese „Pofesen“ brachten mich dann auf die Idee
österreichische Bauernküche.
Zuvor aber noch einen Toastblock gekauft, weil
billig, eine Schachtel voll Eier, und auf ging’s in die zweite Runde.
Knödel:
Zwar ohne Zwiebel, dafür ohne Gewürze und Kräuter,
also Toastbrot, Eier, und ein bisschen gefundene Milch wer den zusammengedrückt
zu einer Art Knödel, und dann ab ins heiße Wasser – nicht zu lange, sonst
gibt’s Knödelflocken, und schließlich zählt das Auge, denn das es nach nicht
viel schmeckt, ist von vorn herein klar… Dafür sorgte dann meine selbst
erfunden „Free-Food –Sauce“ eine Art Würzbaste – Ketchup – Mischung.
Kaspressknödel:
Etwas
Käse hinzumengen, und flach herausbraten
Speckknödel:
Etwas
Speck und Zwiebel anrösten und hinzugatschen
Souffle:
Als Nachtisch gab’s ein Souffle, also Eigelb und
Eiweiß getrennt geschlagen, das Eigelb mit etwas Sauerrahm vermengt, und danach
beides vermischen und im Wasserbad erhitzen. Wenn es wirklich gut werden
sollte, und nach köstlich aussehen sollte, fehlen noch bisschen Backpulver und
Vanillezucker und so…
Dreierlei Ei
Als Frühstück gab es dann Spiegelei, Rührei, und
pochiertes Ei (Ei in simmerndes Essigwasser aufschlagen) mit Toastbrot.
Das Toastbrot war nun aus, deshalb musste eine neue
Idee her – klar, Mehl und Ei, und daraus geht nun wirklich viel.
Spätzle, Nockerl, Necki, Spotzn, wie auch immer…
Eine Pampe aus Eiern, Mehl und Wasser anrühren, und
durch ein großes Sieb in heißes Wasser drücken, mit Zwiebel und Käse sind das
dann die berühmten Käsespätzle.
Specknockerl mit Longpepper
Mit etwas Speck angeröstet werden daraus auch noch
Specknockerl – sagenhaft! Longpepper? Wusste ich bis vor kurzem auch nicht,
dass es ihn gibt, bis Tobias, unser bayrischer Freund und Saucier in der
Käferschenke in München, ihn als „exquisites Gourmet – Gewürz“ erwähnte.
Woraufhin ich diesen Longpepper in Thailand sehr günstig erwarb und mit nach
Australien „schmuggelte“ (nicht der Mama sagen) Er machte sich aber ziemlich
gut in den Nockerl ;)
Birnennockerl mit Goon
Auch süß sind die Nockerl ziemlich schmackhaft, mit
Birnenstücken angeröstet, und mit Goon abgelöscht – Wer jemals in Australien
Backpacker war, weiß nur zu gut, was Goon ist – ein billiger Zweitwein serviert
im 4 Liter Kanister, leicht süß am Gaumen mit bitterem Schädelweh im Abgang,
aber zum kochen passt’s schon.
Schwarzbeernocken
Also eigentlich Mehl mit Schwarzbeeren vermischen,
wenn man keine hat, wie ich, lässt man sie einfach weg, gießt heißes Wasser
darauf, macht eine leicht zähe Masse daraus, und bäckt sie als kleine Nocken in
Butter heraus. Als Alternative zu den Schwarzbeeren gibt man reichlich Zucker
und Zimt dazu – tut’s auch.
Palatschinken, Pfannkuchen, Pancakes
Klar, auch das geht natürlich, wenn man allerdings
am Vortag im „Free-Food-Abteil“ ein Nutella gesehen hat, und das am Tag der
Pancake-Orgie nicht mehr da ist, hat man nach dem zehnten „Ohne
–Nichts-Pancake“ dann doch genug.
Kaiserschmarrn
Was natürlich nicht fehlen darf auf einer
Australien-Reise ist der Kaiserschmarrn. Dadurch das auch einige deutsche
Backpacker unterwegs sind, wusste man natürlich über dieses Gericht Bescheid,
wodurch dann schlussendlich noch eine Kostprobe übrig blieb. Aaaber, man muss
auch sagen, man kann sich im Gegenzug dafür das ein oder andere Bier „erkochen“.
Doch, sind das jetzt nicht ganz schön viel Eier? –
Alerdings, 36 Eier in einer Woche, das war dann selbst für mich und meine sonst
so ausgewogene Ernährung etwas viel, deshalb ging es dann eine Zeit lang mit
dem klassischen Backpacker – Essen in Australien weiter, Nudel, Reis, Müsli,
Würste…
Fleischkrapfen
Das einzige, das man jetzt noch ohne Eier machen kann, sind Fleischkrapfen, und wie in meinem Fall, Rote Beete - Frischkäse Krapferl. Ist zwar ein bisschen viel Arbeit, man macht aber dann gleich einen 3 - Tagesvorrat, wodurch man dann eigentlich nicht mehr kochen braucht.
Spezialitäten in Australien?
Ich würde sagen Känguru und Krokodil, beides im
Supermarkt zu erhalten, also gab es einmal ein Känguru – BBQ, beim Krokodil
spielten meine Freunde leider nicht mehr mit, stattdessen gönnten wir uns zum
Abschluss noch mal ein Lachfilet auf Pesto – Nudel, und zur großen Überraschung
hatte dieses Hostel einen Kräutergarten, wodurch unser Lachs ein gelungenes
Abschluss – Festmahl wurde.
Soviel zu Australien, man freut sich dann doch
wieder irgendwann auf heimisches Fleisch, Mutters Küche, und vor allem
Geschmack im Essen. Und das ist jetzt kein Kochbuch, oder eine Rezepte-Sammlung, sondern eher ein paar Ideen wie man aus nicht viel doch eine halbwegs essbare Mahlzeit zaubern kann.